Am 2. Juni eröffnete die Kunsthalle Fridericianum Kassel die Ausstellung undo redo, die zeitgenössische Strategien der Aneignung untersucht. Die unterschiedlichen Formen der Montage, des Zitats oder des Samplings von bildlichem, akustischem oder schriftlichem Material haben eine lange Tradition in der Bildenden Kunst. Beispiele lassen sich in der Avantgarde-Kunst, der Konzeptkunst und dem Pop wieder finden. Während in der Moderne nur das Neue und Einmalige von Bedeutung waren, besteht die Innovation zeitgenössischer Entwicklung in der Weiterverarbeitung und Veränderung von bereits Bestehendem – im Prozess der Post-Produktion.
Die 10 Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung greifen auf bereits existierende Texte, Bilder oder Musikstücke zurück, die sie durch gleichzeitige Re- und Dekonstruktion in neue Kontexte und Bezüge setzen und dadurch neues Wissen und Bedeutungen generieren. Die Umwelt wird dabei als große Materialsammlung verstanden, in der sich heutzutage fast alles downloaden oder mixen lässt und neu arrangiert werden kann. Diese Tatsache beeinflusst nicht nur die Wahrnehmung der Welt, sondern auch die aktuelle Kunstproduktion. Dabei geht es den Künstlerinnen und Künstlern nicht darum, fremde Ideen zu wiederholen oder sich zu Eigen zu machen. Vielmehr zeigen sie Wege und Möglichkeiten verantwortungsvoll mit Geschichte und künstlerischen Arbeiten umzugehen. Durch die große Menge an verfügbaren Informationen gewinnen die Auswahl des Materials und die Techniken des Neuzusammensetzens zunehmend an Bedeutung. Wie verschieden diese Prozesse verlaufen können, zeigen die versammelten Arbeiten.
Kuratiert wird die Ausstellung von Solvej Helweg Ovesen
3. Juni – 16. Juli und 2. – 17. September 2006
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vor 4 Tagen