21 Juni 2008

Kapelle von Susanne Tunn

Unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit wurde am 20. Juni 2008 die von der Bildhauerin Susanne Tunn entworfene und realisierte Kapelle des Johannes Wesling Klinikums Minden eröffnet. Die Künstlerin hat den Raum gebildet aus 60 200 Jahre alten geschichteten Balken aus Kiefernholz, die nun eine begehbare Holzskulptur mit Sitzbänken bilden. Der als Altar dienende Stein aus Muschelkalkstein steht weitgehend in der Form, wie ihn der Steinbruch freigegeben hat. Susanne Tunn schließt in ihrer bildhauerischen Bearbeitung des Steins an frühere Steinarbeiten an: Komprimiertheit des Objekts, Gleichwertigkeit und skulpturaler Zusammenhang aller sechs Seiten, verborgenes, teils behutsam freigelegtes Innen.

In seiner Festrede hob Jan Hoet, Direktor des Museums Marta in Herford, die herausragende Bedeutung des Projektes und seiner Realisation hervor. Im deutschen Raum kenne er kein anderes Projekt, das so gelungen sei wie die Arbeit von Susanne Tunn.
[Andreas Mertin, Jan Hoet, Jörg Mertin und Susanne Tunn im Gespräch)

Zum Projekt erscheint im September ein Buch, das neben einem einführenden Text von Jan Hoet auch einen Essay zu "Kirche und Kunst" sowie eine Dokumentation des Projekts in Text, Zeichnung und Fotografie enthält. [Weitere Infos ..]

[Fotos: Lisa Mertin]

15 Juni 2008

The No Idea Country

Als Integrationsmedium zwischen Wort und Bild, zwischen Hoch- und Populärkultur, vor allem aber zwischen Komik und Ernst ist der Comic nicht nur eine besondere Kunst des Übergangs, sondern im doppelten Sinne des Wortes eine Kunst der Überführung. Ein spielerisches aber keineswegs harmloses Sampling abendländischer religiöser Sinnangebote findet sich in dem neuen Comic-Blog des Medienkünstlers Markus Kleine-Vehn.

"Bei 'Keine Ahnung Land' handelt es sich um eine Sammlung von miteinander verwobenen Geschichten und Skizzen. In diesen wird versucht den geistig-spirituellen und intellektuellen Hintergrund einer imaginären Gesellschaft zu ergründen."

01 Juni 2008

Heft 53 von tà katoptrizómena ist erschienen!

Heft 53 des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik trägt den Titel

Intimität

Es enthält folgende Beiträge:

EDITORIAL


VIEW

Intimität des Abwesenden
- oder warum das Selbst nur leer und als lebendiges Verhältnis gedacht werden kann -
Frauke A. Kurbacher

Intimität als ethische Leistung
Die Bedeutung der Grenze für das Problem der Intimität
Marion Oechsler

Die intime Botschaft der Musik
Nietzsches Musizieren in drei Akten
Manos Perrakis

Die Hysterie der treulosen Gattin
Pathologische Intimität um 1900
Claudia Lieb

Stationen der Intimität in Rousseaus La Nouvelle Héloïse
Roland Galle

Intimität des Kleinseins
Robert Walsers Tagebuchroman Jakob von Gunten
Sebastian Schulze

Innen Räume
Reflexionen von Giotto di Bondone, Günter Fruhtrunk und Mark Manders
Karin Wendt

Die öffentliche Intimität des Todes
Künstlerische Grenzüberschreitungen
Andreas Mertin

Mut zur Intimität!
Fluchtversuch aus der gläsernen Welt
Felix von Boehm

RE: VIEW

Schmuck einer Tänzerin
Eine Annäherung
Sabine Runde

Ausgestellte Intimität
Zum Liebestod von Dorine und André Gorz
Tatjana Noemi Tömmel

Intimität der Oberfläche
Zu den Photographien von Ji Yeon Heo
Frauke A. Kurbacher

Wirtschaftsethik und Sozialethik
Die Optionen gleichen sich
Christoph Fleischer

POST

Ornament
Die Gegenaufklärung und der Kirchenbau
Andreas Mertin

Aufruf zur Denunziation?
Oder: Das ganz normale Böse
Andreas Mertin