"Den Geschäftsführer Leifeld lockte Thierse bei der Debatte um die von der d13-Leitung kritisierte Ausstellung von Stephan Balkenhol aus der Reserve. Kommunikativ habe er in dem Streit längst verloren, bekannte Leifeld: „Wir sind die kleinkarierten Typen, die die Kunst der anderen verhindern wollen.“ Trotzdem konnte er sich einen Seitenhieb auf Balkenhol nicht verkneifen. Manche Künstler, meinte Leifeld, würden ein Leben lang leiden, dass sie nicht zur documenta eingeladen werden – und dann könnten sie in einem katholischen Kirchturm ausstellen." (-> HNA-Meldung)
Nun ja, katholische Kirchtürme versus Leuchtturm documenta. Das kann man ja mal empirisch ausrechnen: im Rahmen ihrer 100 Tage bekommt die documenta 750.000 Besucher (wobei sie Besucher, die mehrere Eintrittskarten kaufen, auch mehrfach zählt). Allein die katholische Kirche in Deutschland hat an einem durchschnittlichen Sonntag mehr als 2,5 Million Besucher. Macht mehr als 35 Millionen Besucher während der documenta-Zeit. Soweit zur empirischen Relevanz der Ereignisse (750.000 zu 35.000.000). Da muss man sich schon arg überschätzen, wenn man abfällig über katholische Kirchtürme spricht. Selbst wenn man die Museums- und Ausstellungsbesucher zeitgenössischer Kunst parallel mit einrechnet, kommt man kaum auf bessere Zahlen. Soweit zur Abstimmung mit den Füßen. Und die Themen der documenta13, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, sind Thema in jeder katholischen Kirche. Garantiert.