In einem im Internet publizierten Entwurf einer Orientierungshilfe zur Nutzung von Kirchengebäuden schreibt schreibt die Ev. Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische Oberlausitz:
"Bildende Künstler, die dem christlichen Bekenntnis nahe stehen oder sich in einer fruchtbaren Auseinandersetzung mit ihm befinden, können und sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Werk in Kirchen auszustellen."
Christen schaut nur auf christliche Bilder! Künftig werden also die PfarrerInnen der EKBO Künstler vorher nach ihrem Glauben fragen, bevor sie sie ausstellen. So weit sind wir also schon, dass nun Bekenntnistreue von Künstlern verlangt wird, bevor sich Christen mit ihnen auseinandersetzen. Wie wäre es mit einer entsprechend von Atheisten und Andersgläubigen gereinigten Kunst? Da bliebe nicht viel übrig. Es ist eine Schande!
Was kommt als nächstes? Dürfen auch nur noch Architekten, die dem christlichen Bekenntnis nahe stehen, Kirchen bauen oder umbauen? Corbusier ade? Darf nur noch Musik in Kirchen gespielt werden, wenn deren Komponisten und die Musiker dem Christlichen etwas abgewinnen können? Werden Literaturlesungen im Raum der Kirche nur noch zu hören sein, wenn die Literaten zuvor ein Bekenntnis abgeben? Und wie steht es mit den Handwerkern, die am "Haus Gottes" arbeiten? Wird man nicht auch von Ihnen verlangen müssen, dass sie Christen sind oder wenigstens dem christlichen Bekenntnis nahe stehen?
Ich bin gespannt, wie der Kunstbeauftragte der EKBO dazu Stellung nimmt und wie er das vor den Künstlern der Gegenwart rechtfertigt!
Dass derartiges im Kontext Kirche schon länger geraunt wurde, ist bekannt. Dass es nun von kirchenleitenden Gremien ratifiziert wird, ist neu!
So gibt es für die herausgebende Stelle alles in allem nur einen vernünftigen Rat:
Das Papier dorthin zu werfen, wo es auch hingehört!