Als wenn die Deutsche Welle zeigen wollte, dass sie auch mit der taz konkurrieren kann, hat sie heute einen Kommentar zum anstehenden Madonna-Konzert abgesetzt, bei dem man sich wirklich fragt, wofür man eigentlich Rundfunkgebühren zahlen soll. Zustimmungsfähig - so spöttelt Darius Cierpialkowski, seines Zeichens Leiter des Moskauer Büros der Deutschen Welle - sei die Kritik an Madonna, da diese eben keine Heilige sei. Beweis? Madonna ist eine notorische Falschparkerin. Zwar habe sie drei Millionen Dollar für Waisenkinder gespendet, schulde aber 2500 britische Pfund für ausstehende Strafmandate in London. Und weil in der Bibel ja steht "Du sollst nicht falsch parken!" kann jemand mit so viel Knöllchen schlecht ein guter Christ sein. Wenn das Ironie sein soll, ist sie daneben gegangen, wenn es Ernst sein soll, verstehe ich es nicht.
Und was zeigt noch, dass Madonna nichts vom christlichen Glauben versteht? Dass sie vor 40.00 Besuchern auftreten will. "Statt sich in Demut und Bescheidenheit zu üben, legt sie einen Hang zum Megalomanen an den Tag." Auch das macht kein Christ - weshalb eben auch der Papst keiner sein kann, denn der tritt sogar vor Millionen auf und der organisatorische Aufwand dürfte um ein Vielfaches größer sein.
Also - Entschuldigung liebe taz-Leute - ihr habt mit der Deutschen Welle Euren Meister an dummdreister Kommentierung von Populärkultur gefunden.