17 Dezember 2007

Geschichte



Tadao Andō - Sayamaike Historical Museum, Osaka, Japan

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Die Dinge

"Natürlich konnten sie auch von anderen Dingen reden, von einem kürzlich erschienenen Buch, von einem Filmregisseur, vom Algerienkrieg oder von den anderen, doch manchmal kam es ihnen vor, daß ihre einzig wirklichen Gespräche das Geld, den Komfort, das Glück betrafen. Dann wurde der Ton lauter, die Spannung wuchs. Sie sprachen, und beim Sprechen spürten sie all das, was sie an Unmöglichem, Unzugänglichem, Verhängnisvollem in sich trugen. Sie verloren die Nerven; [...] es schien ihnen, daß ihr wirkliches Leben auf einmal im wahren Licht zu Tage trat, als etwas Unbeständiges, Nichtexistentes. Dann schwiegen sie, und ihr Schweigen war voller Groll; [...] Auf der Straße glitten die Autos langsam an ihnen vorbei. Auf den Plätzen flammten nacheinander die Neonreklamen auf. Auf den Caféterrassen glichen die Menschen zufriedenen Fischen."

Aus: Georges Perec, Die Dinge.

16 Dezember 2007

Bashing II

Die ZEIT versucht eine andere Form der Religionskritik: Nicht die Religion selbst ist es, die zu kritisieren ist, sondern ihr Personal. Nicht einmal mehr predigen können sie. Statt wortgewaltig zu Weihnachten mit den Gottesdienstbesuchern zu schimpfen, sind sie allzu milde: "Das Enttäuschendste an Weihnachten ist ja alle Jahre wieder eine Weihnachtspredigt, die nicht der Glaubenskontroverse, sondern bloß der feierlichen Selbstvergewisserung und der kollektiven Seelenwellness dient." Und so stünde es mit der Kirche und der Religion ganz anders, wenn die Kunst der Predigt beherrscht würde. Kunstvoll muss die Predigt sein.


Ja, so hätten sie's gerne, die Kulturmenschen, wie Eduard Norden bereits süffisant für die Situation der antiken Prediger angemerkt hat: "Die Gebildeten gingen damals mit denselben Erwartungen in die Kirche wie in den Hörsaal des Sophisten: sie wollten sich einen Ohrenschmaus verschaffen, ein Stündchen angenehmer Unterhaltung, und viele Prediger waren ihnen darin allzu willfährig". Alles, nur nicht kunstlos darf die Predigt sein.

Was die Autorin in der ZEIT vergisst: noch die kunstvollste Predigt bewirkt keinen Glauben.

Notabene sei angemerkt: Das Enttäuschendste am Feuilleton zu Weihnachten ist ja alle Jahre wieder ein Religionsbashing, das nicht der Glaubenskontroverse, sondern bloß der feierlichen Selbstvergewisserung und der Seelenwellness von Feuilletonisten dient. Amen.

Bashing I

Pünktlich zur Weihnachtszeit gibt's im deutschen Feuilleton das unvermeidliche Religions-Bashing. War es jahrzehntelang der SPIEGEL mit seiner Weihnachtsausgabe, in der uns versichert wurde, mit dem Christentum ginge es nun aber endgültig bergab, so haben dieses Jahr die journalistischen Konkurrenten gleichgezogen bzw. vorgezogen, diese Aufgabe zu übernehmen.

In der WELT ist es Chefkommentator Alan Posener, der unter der Überschrift "Warum Gott kein moralisches Vorbild ist" seine krausen Gedanken zu Papier bringt. Ehrlich gesagt, habe ich beim ersten Lesen des Artikels überhaupt nicht verstanden, was er uns sagen will. Schon die Überschrift ist ja etwas merkwürdig. Wer hat je gesagt, dass Gott ein moralisches Vorbild sei? Vorbilder sind in der biblischen Tradition in aller Regel Menschen und wenn sie als solche charakterisiert werden, wird sofort hinzugefügt, worin sie fehlen.

Für Posener ist Gott kein moralisches Vorbild, weil er nach der biblischen Tradition ziemlich merkwürdige Dinge von den Menschen verlangt (und dabei zählt Posener nicht einmal annäherungsweise die verfügbaren Merkwürdigkeiten auf - da könnte ihm jeder Theologe weiterhelfen.) Sicherheitshalber charakterisiert Posener die Bibel als fiktionale Literatur - um dann aufzuzeigen, dass diese fiktionale Literatur nicht für die Moral taugt. Selbst wenn man ihm darin folgt, gehörte doch in einem zweiten Schritt dazu, zu bestimmen, um welche Gattung fiktionaler Literatur es sich handelt. Hier dürften Atiologien doch anders bewertet werden als Märchen, dokumentarische Literatur wiederum anders als Poesie. Genau das aber unterlässt der Kommentar. Wie er überhaupt die Frage unerörtert lässt, warum überhaupt fiktionale Literatur als moralischer Stimulus gelten sollte. (Da schimmert ein altes Argument von Schiller durch: die ästhetische Erziehung der Menschheit.) Dass ein guter Teil der inkriminierten Stellen gerade dazu dient, humanes Verhalten in Gang zu setzen - diese Erkenntnis unterschlägt Posener.

Besonders wirr wird es, wenn Posener auf den Gott des Alten Testaments schimpft, um dann aufzuzeigen, dass der moralisch scheinbar integerere Gott des Neuen Testaments kein besseres Verhalten bei den Christen in Gang setzt. Offensichtlich scheint die literarische Charakteristik eines Gottesbildes in keiner Beziehung zum moralischen Verhalten der Menschen zu stehen. [Wie ja auch die fiktionale Literatur des Humanismus keine bessere Menschen geschaffen hat.]

Poseners Lösung ist dann wirklich Realsatire: wir brauchen keine Religion, weil wir genetisch auf Nächstenliebe programmiert sind: "Wären wir nicht genetisch vorprogrammiert, uns sozial zu verhalten, wir wären längst ausgestorben. Die menschliche Moral kommt vor der Religion." Angesichts der Geschichte der Menschheit müssen das aber ziemlich schwache Gene sein. Diese Mär von der altruistischen Programmierung ist auch nichts anderes als: fiktionale Literatur.

11 Dezember 2007

Duchamp, Man Ray, Picabia

Die Ausstellung Duchamp, Man Ray, Picabia in der Tate Modern soll dem Besucher einen einmaligen und beeindruckenden Einblick in die künstlerische Beziehung und Freundschaft der drei größten Figuren der Kunst des frühen 20igsten Jahrhunderts, Marcel Duchamp, Man Ray und Francis Picabia erlauben.

Zusammen schufen sie in New York, während des ersten Weltkrieges, die berühmte Dada-Bewegung. Ihre Freundschaft, welche in der Geschichte der modernen Kunst ungewöhnlich war, hielt über einen langen Zeitraum hinweg mit wechselnder Intensität stetig an. Das Herzstück ihrer Freundschaft war ihre gemeinsame Lebensauffassung, welche auch in ihren Werken entweder mit Humor, Ironie oder in bildstürmerischen Gesten immer wieder zum Ausdruck kam. Deutlich tritt in den Werken, wenn auch oft verschlüsselt, das Interesse an sexuellen Beziehungen und Erotik hervor. Die Ausstellung Duchamp, Man Ray, Picabia setzt sich als Ziel die verschiedenen Affinitäten und Parallelen in den Werken der drei Künstler sichtbar zu machen, um zu zeigen wie ihre Ideen und Innovationen sich gegenseitig beeinflussten.

21. Februar 2008 - 26. Mai 2008

Tate Modern, 4 Etage
Jeden Tag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Freitag und Samstag bis 22.00 Uhr geöffnet.

10 Dezember 2007

Schaufenster 2



Another animation painted on wall.
http://www.blublu.org

Schaufenster



Wall-painted animation by Blu
Made at the Jonathan Levine gallery (NY)
November 2007

08 Dezember 2007

Karlheinz Stockhausen (1928-2007)

"Die gesamte Arbeit von Stockhausen kann als Versuch aufgefaßt werden, Möglichkeiten musikalischen Zusammenhangs in einem vieldimensionalen Kontinuum zu erproben. Solche Souveränität, die in einer unabsehbaren Mannigfaltigkeit von Dimensionen es gestattet, Zusammenhang zu stiften, schafft von innen her die Verbindung der Musik mit Visuellem, mit Architektur, Plastik und Malerei."
(Theodor W. Adorno, Die Kunst und die Künste).

"Die Krise des Sinnzusammenhangs als eines phänomenal, in der Tuchfühlung seiner Teile wahrnehmbaren Ganzen hat die seriellen Komponisten nicht dazu verführt, den Sinn einfach zu liquidieren. Stockhausen hält ihn, den unmittelbar apperzipierbaren Zusammenhang, als einen Grenzwert fest. Von ihm führte ein Kontinuum bis zu solchen Strukturen, die der gewohnten Weise des Sinn Hörens, also der Illusion der Notwendigkeit von Klang zu Klang, sich versagen. Sie lassen nur noch etwa so sich auffassen, wie das Auge die Fläche eines Bildes als ganze überschaut."
(Theoder W. Adorno, Voraussetzungen)

06 Dezember 2007

Dokumentarfilmpreis "Erinnerung und Zukunft"

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" und goEast schreiben im Rahmen des Festivals erstmals den mit 10.000 € dotierten Dokumentarfilmpreis "Erinnerung und Zukunft" aus. Zukunft kann gestalten, wer die Vergangenheit nicht ausblendet. Mit dem Preis sollen Regisseure gewürdigt werden, die sich kritisch und konstruktiv mit gesellschaftlichen Entwicklungen in ihren Ländern auseinander setzen und dabei Zukunftsperspektiven aufzeigen. In dem Filmfestival goEast findet die Stiftung eine lebendige Plattform für die Verständigung zwischen den Völkern. Beide Partner sehen die Gattung Dokumentarfilm als ein Medium an, das große Leistungen in der Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse vollbringen und zugleich Motor für Entwicklungen sein kann. Eingereicht werden können aktuelle Dokumentarfilme ab einer Länge von 30 Minuten aus den postkommunistischen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas einschließlich der Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Eingeladen zur Einreichung sind außerdem Filme, die in Deutschland oder Israel produziert wurden, aber einen klaren Bezug zu Mittel- und Osteuropa haben, sei es durch die Herkunft des Regisseurs und/oder das Thema des Films. Aus allen Einreichungen werden sechs Dokumentarfilme ausgewählt, die vom 9. bis zum 15. April 2008 in Wiesbaden zu sehen sein werden. Die Regisseure präsentieren ihre Filme persönlich im Kino, und es besteht bei abendlichen Filmgesprächen Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion mit dem Publikum.

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02 Dezember 2007

Heft 50 von tà katoptrizómena ist erschienen!

Heft 50 des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik trägt den Titel

Blick zurück nach vorn

Es enthält folgende Beiträge:


EDITORIAL

VIEW

Liturgisches Konzert
Harald Schroeter-Wittke

Theologische Ästhetik und deutscher Idealismus
Schellings Kunstphilosophie und das Bilderverbot in der Bibel
Björn Pötters

Revisited
The Baghdad Museum Project
Karin Wendt

Der hedonistische Rebell und der Heilige der Mittelmäßigen
Zu Miloš Formans „Amadeus“
Karsten Visarius

RE: VIEW

Wien - Paris
Zur Ausstellung "Van Gogh, Cézanne und Österreichs Moderne 1880-1960“
Andreas Mertin

Suprematism rewind
Oder: Wie erklärt man dem Menschen die Gegenstandslosigkeit?
Karin Wendt

Horst Schwebel im Gespräch mit ...

POST

Ripuarische Avantgarde
Episoden
Andreas Mertin

POST IT

Katoptrizomena - Weblog des Magazins mit aktuellen Notizen

Lektüren - Auf dem Tisch der Redaktion

Glyphen - Termine, Ausstellungen, Events rund um das Thema "Kunst und Kirche"

Kunstnotizen - aus der Presse

Blackbox

30 November 2007

Sancta simplicitas oder: intensive Nebelschwaden

Für einen intensiveren Dialog zwischen Kunst und Kirche, so meldet die Nachrichtenagentur idea, hat sich die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann ausgesprochen. Man müsse danach streben, aus Sackgassen herauszukommen, in denen Kunst den Glauben mit Häme überziehe oder Kirche die Kunst zu ihrer Magd machen wolle, sagte sie am 29. November vor der Landessynode in Hannover. Die Kunst ermögliche nicht selten provozierende Interpretationen der christlichen Tradition. Sie erschließe Interessierten einen Zugang zur christlichen Botschaft und biete damit missionarische Chancen.

So nehmen Kirchenrepräsentanten die Kunst also wahr: als Institution, die den Glauben mit Häme überzieht. In welcher Welt leben wir eigentlich - und welche Kunst kennt und meint Frau Käßmann? Mir ist in den letzten 15 Jahren keine ernsthafte Kunst begegnet, die den Glauben mit Häme überzieht. Das ist wirklich Unsinn und die Kunst hat wahrlich Besseres zu tun. Und welche Kunst bevorzugt Frau Käßmann? Jene, die einen Zugang zur christlichen Botschaft und damit missionarische Chancen bietet. Soweit das Kapitel zur Kritik der instrumentellen Vernunft. Das ist Verdinglichung in Reinkultur. Was sich die Bischöfin vorstellt, ist offenkundig eher Design als Kunst. Von interesselosem Wohlgefallen, das seit Immanuel Kant zur Bestimmung von Kunst herangzogen wird, hat die Missionsinteressierte offenkundig noch nichts gehört. Aber es wäre auch ein Wunder, wenn die Kirche aus der (Philosophie-)Geschichte lernen würde.

30 Oktober 2007

Temporäre Kunsthalle Berlin

In unmittelbarer Nähe des Berliner Doms und als temporäre Zwischenlösung bis zum Bau des Berliner Stadtschlosses wird es eine Kunsthalle geben.

Nähere Informationen unter: http://kunsthalleberlin.com

Internet-Plattform für Baukunst

Für Architektur und Baukunst aus Nordrhein- Westfalen gibt es nun erstmals eine Internet-Plattform. Zu sehen sind Sakral- und Kulturbauten ebenso wie Rathäuser, alte Zechen, Hotels, Parks oder herausragende Wohnsiedlungen.

Zu finden ist die Datenbank unter http://www.baukunst-nrw.de/

17 Oktober 2007

Neuer Leiter des Instituts für Kirchenbau

Prof. Dr. Thomas Erne ist seit Wintersemester 2007 neuer Leiter des Marburger Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart. Thomas Erne hat promoviert über das Thema: Lebenskunst. Aneignung ästhetischer Erfahrung. Ein theologischer Beitrag zur Ästhetik im Anschluß an Kierkegaard und habilitiert mit einer Arbeit über den Philosophen Hans Blumenberg: Rhetorik und Religion. Studien zur praktischen Theologie des Alltags.

Protestantische Selbstkritik

"Zwar sind die europäischen Erfahrungen schnell auf den depressiven Grundton gestimmt, daß die etablierten evangelischen Kirchen erodieren, ihre einstmals intellektuell so anspruchsvolle Predigtkultur durch larmoyante Gutmenschenappelle, seichtes Moralgeschwätz und grausamen Sprachverfall abgelöst wurde, das Bildungsniveau einer zunehmend kleinbürgerlich geprägten Pfarrerschaft sogar mit Blick auf ihre Kernkompetenzen, die theologische Kunde vom Christentum, deutlich gesunken ist und selbst das kirchenleitende Personal mit wenigen Ausnahmen weder über Führungskompetenzen noch ein klares protestantisches Profil verfügt."

Friedrich Wilhelm Graf, Der Protestantismus, in:Joas/Wiegandt, Säkularisierung und die Weltreligionen, Frankfurt 2007, S. 78-124, hier S. 84.

15 Oktober 2007

Peter Hahne: War Paul Gerhardt in der Hölle?

Peter Hahne, Fernsehmoderator und Galleonsfigur der evangelikalen Rechten, ist immer für eine Überraschung und vor allem für sprachliche Entgleisungen gut. Warum man auch immer dem Protestantismus ein ausgefeiltes Verhältnis zur deutschen Sprache unterstellt, Peter Hahne hat davon nichts mitbekommen.

Dieses Mal amüsiert er uns mit einen höchst ambivalenten Loblied auf Paul Gerhardt. Wenn sich die Nachrichtenagentur idea nicht verhört hat, hat Hahne auf der Kanzel in Lübben folgendes kundgetan: "Während heute vieles 'auf den Wellness-Wolken des großen Halleluja' daherschwebe, seien Gerhardts Choräle 'keine bestellten Strohfeuer-Lieder aus dem Computer, sondern erkämpfte Glaubens-Gesänge aus dem erlittenen Feuer der Hölle'."

Das ist nicht uninteressant. Entweder gehört Paul Gerhardt zu jenen wenigen, die wie Christus einen Aufenthalt in der Vorhölle erlebt haben oder er formulierte seine Lieder aus dem Jenseits. Beides ist jedoch kaum anzunehmen.


Aber warum meint Peter Hahne, Paul Gerhardt habe seinerzeit nicht nur Schmerzen erlitten, sondern diese seien ein erlittenes Feuer der Hölle(!) gewesen? Darauf bleibt der Grinse-Kater einer Antwort schuldig. Vermutlich suchte er etwas ganz Drastisches zu sagen und da fällt einem Evangelikalen natürlich immer die Hölle ein. Oder das Ganze ist eine vorsichtige Annäherung an den Islam: „Die Unseligen werden dann im Höllenfeuer sein, wo sie laut aufheulen und hinausschreien, und wo sie weilen, solange Himmel und Erde währen, – soweit es dein Herr nicht anders will. Dein Herr tut, was er will.“ (Sure 11,106–107)

04 Oktober 2007

Heft 49 von tà katoptrizómena ist erschienen!

Heft 49 des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik trägt den Titel

CONTAINER

Es enthält folgende Beiträge:

VIEW

52. Biennale in Venedig
Beobachtungen
Andreas Mertin

Made in Germany
Kunstvorstellungen
Andreas Mertin

„Alle Menschen werden Schwestern“
Vom Umgang mit „männlichen Söhnen“
Dorothea Erbele-Küster

VISION | AUDITION
Ein Rückblick
Andreas Mertin

RE: VIEW

Erfahrungsbezogene Theologie
Eine Rezension
Christoph Fleischer

Klassische Bildgattungen
Rezension
Karin Wendt

POST

Vom Überschreiten einer Grenze
Bill Viola in Venedig
Andreas Mertin

Blackbox

10 September 2007

Kirche als Ruheraum

"Seit 1741 nährt der Geruch der luftförmigen Leichenüberreste die Aufmerksamkeit der Gelehrten. Im Jahr 1745 warnt Abbé Porée vor dem Gestank der Gräber in den Kirchen ..."

Seit Abbé Porée 1745 in seinem ... Buch gegen die Bestattungen in Kirchen protestiert hat, ekelt man sich vor der stinkenden Luft in Gotteshäusern. Die Angriffe richten sich gegen undichte Gruften und feuchte, durchlässige Grabgewölbe. Voltaire empört sich ebenso über diese unzumutbaren Verhältnisse wie später Vicq d'Azyr."

"Anfang des Jahres 1773 wird in Dijon der Entschluß gefaßt, die in den Gruften der Kirche Saint-Étienne bestatteten Toten an einen anderen Ort zu verlegen. Der Gestank bei der Exhumierung ist so gewaltig, daß alle Versuche, ihm entgegenzuwirken, fehlschlagen."

Alain Corbin, Pesthauch und Blütenduft, Berlin 2005, S. 44.76.140

Unannehmbare Bilder

"Picasso soll einmal zu Malraux gesagt haben, man müsse die Leute aus dem Schlaf reißen, ihre Art, die Dinge zu identifizieren, umkrempeln. Man müsse unannehmbare Bilder schaffen, damit sie schäumten. Man müsse sie zwingen einzusehen, daß sie in einer verrückten Welt lebten. Eine Welt ohne Sicherheit, die nicht so sei, wie sie glaubten".

Gerhard Meier, Toteninsel, Frankfurt 2007, S. 128

01 August 2007

Heft 48 von tà katoptrizómena ist erschienen!

Heft 48 des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik trägt den Titel

Documenta & Co

Es enthält folgende Beiträge:


VIEW

Skulptur Projekte Münster
Renaturing
Karin Wendt

Die documenta XII
Impressionen
Andreas Mertin

Das unbekannte Meisterwerk
Im Zentrum der documenta
Andreas Mertin

Glucky Bach
Eine Arbeit von Artur Žmijewski
Andreas Mertin

RE:VIEW

Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Ein Projektfinale
Andreas Mertin

Deutung - Kunst - Inszenierung
Buchvorstellungen
Andreas Mertin

Bestreitungen
Zeitgenössische Kunst im reformierten Kirchenraum I
Andreas Mertin

POST

Entdecken – Erleben - Zeichnen
Exkursion in die ewige Stadt
Henner Herrmanns

Wiedergänger
Zeitgenössische Kunst im reformierten Kirchenraum II
Andreas Mertin

Blackbox