Ein neues Impulspapier mit Perspektiven für die Evangelische Kirche hat der Rat der EKD unter dem Titel "Kirche der Freiheit" veröffentlicht.
In drei großen Kapitel geht das Papier
I. den Chancen und Herausforderungen,
II. den Ausgangspunkten der nötigen Veränderung und
III. den Perspektiven der ev. Kirche im Jahre 2030 nach.
Auf den ersten Blick offenbart das Papier im Blick auf die Kultur wenig Neues und vor allem wenig Zukunftsweisendes. Festgehalten wird im Blick auf die Wahrnehmung der Kirche in der Kultur: "Ihre Traditionen, Kennzeichen und Symbole sind auf wichtigen Feldern der Kultur, in Musik, Literatur, bildender Kunst und Architektur präsent." Das ist ebenso schwammig wie kulturtheologisch irrelevant.
Und inhaltlich stellt das Papier fest: "In den Massenmedien, in den Filmthemen Hollywoods, in der Theaterlandschaft der Gegenwart wie in den bildenden Künsten spielen religiöse Fragen eine wachsende Rolle. Es ist nicht mehr peinlich, nach Gott zu fragen, nach Sinn zu suchen, über Halt und Heimat zu diskutieren". Es war allerdings in der Kultur der Gegenwart der letzten 50 Jahre noch nie peinlich, nach Gott zu fragen oder nach Sinn zu suchen. Alle bedeutenden Künstler der Nachkriegskultur haben dies konsequent getan. Aber sie taten es außerhalb des ordos der christlichen Kirchen oder allenfalls an dessen Grenzen. Und daran wird das Impulspapier in der gegenwärtigen missionarischen Ausrichtung auch nichts ändern. Die Verfasser verstehen einfach nicht, was Kultur ist und was sie leistet.