Durch einen traditionalistischen Blog werde ich heute auf Isabella I. von Kastilien aufmerksam gemacht, von der die Traditionalisten hoffen, sie würde einmal heiliggesprochen. Wenn man sich fragt, warum, dann lautet die simple Antwort: weil sie zur Geschichte der Barbarei gehört, der gnadenlosen Verfolgung von Juden und Mauren.
"Auf Basis der 1478 von Papst Sixtus IV. erlassenen päpstlichen Bulle Exigit sincerae devotionis führten Isabella und Ferdinand die Inquisition in ihrem Reich ein. 1488 schufen sie den Consejo de la Suprema y General Inquisición. Überwiegend richtete sich die Inquisition gegen zum Christentum konvertierte Juden, die sogenannten Marranen, die verdächtigt wurden, insgeheim noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. Mehr als die Hälfte, in Guadalupe etwa mehr als drei Viertel, aller so Angeklagten wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Eroberung des Emirats von Granada im Januar 1492 bildete den Endpunkt der „Reconquista“ und damit der rund 700 Jahre dauernden Präsenz der Mauren in weiten Teilen der iberischen Halbinsel. In der Folge gingen Ferdinand und Isabella mit großer Brutalität gegen Juden und Muslime vor. Mit dem Alhambra-Edikt vom 31. März 1492 wurden alle Juden im Herrschaftsgebiet von Isabella und Ferdinand (Sephardim) gezwungen, entweder zum Christentum überzutreten oder das Land zu verlassen. Papst Alexander VI. verlieh dem Ehepaar 1494 den Titel der reyes católicos (Katholische Könige). 1502 folgte die Ausweisung der noch verbliebenen Muslime, was einen weiteren wirtschaftlichen und künstlerischen Aderlass bedeutete." [wikipedia]
21 August 2014
20 August 2014
Zur Geschichte der Barbarei
Aus aktuellem Anlass der Hinweis auf ein Buch aus der Anderen Bibliothek, das einen Einblick gibt in die Geschichte der Barbarei.
Palmer, James (2010): Der blutige weiße Baron. Die erstaunliche Geschichte eines Adeligen, der zum letzten Khan der Mongolei wurde. Unter Mitarbeit von Nora Matocza und Gerhard Falkner. (Die Andere Bibliothek, 311).
Ein Vorschein der blutigen Exzesse des 20. Jahrhunderts.»Mein Name ist so sehr mit Haß und Angst verbunden, daß niemand beurteilen kann, was wahr und was falsch ist, was Geschichte und was Mythos.« Baron von Ungern-Sternberg, 1921. Der Geschichte des 20. Jahrhunderts mangelt es nicht an furchtbaren Despoten. Einer der grausamsten von ihnen ist der 1885 in Graz in eine deutsch-estnische Familie geborene und heute fast vergessene Nicolai Robert Max Baron von Ungern-Sternberg. Dieser im damaligen Reval aufgewachsene Aristokrat, der Antisemitismus, fromm-fanatischen Buddhismus und einen hasserfüllten Antikommunismus in sich vereinte, sah sich als Krieger-König und Nachfahre eines Dschingis Khan. Mit seiner Truppe aus Weißrussen, Sibirern, Japanern und Mongolen eroberte er 1920 die Mongolei. Während einer 130-tägigen Herrschaft ordnete er an, Kommissare, Kommunisten und Juden zusammen mit ihren Familien zu vernichten. Sein grausamer Kreuzzug gegen den Bolschewismus im russischen Bürgerkrieg sollte den Traum eines frühen Fundamentalisten verwirklichen: ein Großreich, das sich von China bis zum Ural erstreckt.
Palmer, James (2010): Der blutige weiße Baron. Die erstaunliche Geschichte eines Adeligen, der zum letzten Khan der Mongolei wurde. Unter Mitarbeit von Nora Matocza und Gerhard Falkner. (Die Andere Bibliothek, 311).
Ein Vorschein der blutigen Exzesse des 20. Jahrhunderts.»Mein Name ist so sehr mit Haß und Angst verbunden, daß niemand beurteilen kann, was wahr und was falsch ist, was Geschichte und was Mythos.« Baron von Ungern-Sternberg, 1921. Der Geschichte des 20. Jahrhunderts mangelt es nicht an furchtbaren Despoten. Einer der grausamsten von ihnen ist der 1885 in Graz in eine deutsch-estnische Familie geborene und heute fast vergessene Nicolai Robert Max Baron von Ungern-Sternberg. Dieser im damaligen Reval aufgewachsene Aristokrat, der Antisemitismus, fromm-fanatischen Buddhismus und einen hasserfüllten Antikommunismus in sich vereinte, sah sich als Krieger-König und Nachfahre eines Dschingis Khan. Mit seiner Truppe aus Weißrussen, Sibirern, Japanern und Mongolen eroberte er 1920 die Mongolei. Während einer 130-tägigen Herrschaft ordnete er an, Kommissare, Kommunisten und Juden zusammen mit ihren Familien zu vernichten. Sein grausamer Kreuzzug gegen den Bolschewismus im russischen Bürgerkrieg sollte den Traum eines frühen Fundamentalisten verwirklichen: ein Großreich, das sich von China bis zum Ural erstreckt.
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Gesellschaft,
Kritik,
Tipp
01 August 2014
Heft 90 von tà katoptrizómena ist erschienen!
Das Heft trägt den Titel
Kirche und Theologie
und enthält folgende Beiträge
VIEW
Das Abendmahl der AktenordnerBeobachtungen zum Verhältnis von Theologie und Kirchenleitung
Wolfgang Vögele
Glaube als Einstellung zum Wissen
Volker Gerhardt
Das Klima wird rauer
Religionspolitische Konfliktlagen in Deutschland
Rolf Schieder
Noldes „Martyrium“
Versuch einer Deutung
Eckhart Marggraf
RE-VIEW
Supermarkt der Religionen?Von der Kirchendämmerung zur globalisierten Religion. Eine Rezension
Andreas Mertin
Emil Nolde
Eine Rezension
Eckhart Marggraf
Unser heutiges Zeitalter: ein liminales Zeitalter?
Our current age: a liminal age?
Kim de Wildt
Hättest du mich angesehn, Jochanaan, du hättest mich geliebt
Salome und Johannes der Täufer
Hans Jürgen Benedict
Auf Kurs zum Reformationsjubiläum?
Notizen zu einem Bildungsprojekt
Andreas Mertin
Unter Beteiligung VI
Kurzvorstellungen
Andreas Mertin
POST
Ugly AmericansArchitekturkritik im Stil von Francis „Frank“ Grimes
Andreas Mertin
Kurz und gut II
Vorstellungen ausgewählter Kurzfilme: Stress
Andreas Mertin
Notizen VI
Ein Blogsurrogat
Andreas Mertin
Label:
Theomag
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