Jan Assmann antwortet im siebten Beitrag der Debatte zum Thema Monotheismus und Gewalt direkt auf Markus Witte:
Als nicht revolutionär, sondern evolutionär beschreibt Markus Witte die israelitische Religionsgeschichte. Doch der Widerspruch zwischen einer evolutionären Entwicklung und den revolutionären Ideen von Bruch und Stiftung findet in der Bibel selbst statt und beschreibt eine innerbiblische Spannung und Dynamik.
11 März 2013
Witte: Von der Weisheit des Glaubens an den einen Gott
Der sechste Beitrag in der ausgezeichneten Debatte zum Thema Monotheismus und Gewalt, diesmal aus der Feder von Markus Witte:
Die bisherige Debatte über den biblischen Monotheismus ist zu sehr auf die Figur des Mose und die Exodus-Überlieferung fixiert. Ein ganz anderes Bild des altisraelitischen Eingott-Glaubens ergibt sich, wenn man die anderen Bücher der Bibel, insbesondere die Weisheitsliteratur, heranzieht.
Die bisherige Debatte über den biblischen Monotheismus ist zu sehr auf die Figur des Mose und die Exodus-Überlieferung fixiert. Ein ganz anderes Bild des altisraelitischen Eingott-Glaubens ergibt sich, wenn man die anderen Bücher der Bibel, insbesondere die Weisheitsliteratur, heranzieht.
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Ansicht,
Gesellschaft,
Religion,
Tipp
10 März 2013
Fast schon bei Gott
Auf den konservativen Seiten des Katholizismus wird ein Loblied auf Benedikt XVI. verbreitet, das schon weh tut. Hedwig Courths-Mahler hätte es nicht besser und kaum tränenreicher machen können. Auf kath.net schildert jemand seine Stalkertour auf den letzten Schritten des scheidenden Papstes und landet schließlich bei einem scheinbar mirakulösen Ereignis auf der Sommerresidenz. Der Wind weht! Er ist darob überwältigt und fasst herzensmutig all seine Erkenntnisse zusammen:
"Ich gebe zu, wir hatten Tränen in den Augen. Noch einmal zeigte sich die Größe in der Demut dieses Mannes, der das höchste Amt auf Erden, das Papstamt, niederlegte, um fortan ein einfacher Pilger, ein Betender zu sein. Einer wie wir alle, nur Gott ein wenig näher."
Da ist sie wieder, die alte katholische Lehre wir seien alle gleich, aber einige seien eben doch dem Himmelreich schon zu Lebzeiten ein wenig näher als die anderen. Nein, Benedikt ist Gott sicher nicht näher als irgend ein anderer Mensch, er unterliegt der Prädestination wie jeder andere auch. Im Mittelalter hat man das gewusst und auf die Höllendarstellungen gerne auch Päpste und Priester eingezeichnet. Diese Gottes Gericht vorwegnehmende Lobhudelei ist schwer erträglich. Ultramontaner Hedwig Courths-Mahler-Kitsch eben.
"Ich gebe zu, wir hatten Tränen in den Augen. Noch einmal zeigte sich die Größe in der Demut dieses Mannes, der das höchste Amt auf Erden, das Papstamt, niederlegte, um fortan ein einfacher Pilger, ein Betender zu sein. Einer wie wir alle, nur Gott ein wenig näher."
Da ist sie wieder, die alte katholische Lehre wir seien alle gleich, aber einige seien eben doch dem Himmelreich schon zu Lebzeiten ein wenig näher als die anderen. Nein, Benedikt ist Gott sicher nicht näher als irgend ein anderer Mensch, er unterliegt der Prädestination wie jeder andere auch. Im Mittelalter hat man das gewusst und auf die Höllendarstellungen gerne auch Päpste und Priester eingezeichnet. Diese Gottes Gericht vorwegnehmende Lobhudelei ist schwer erträglich. Ultramontaner Hedwig Courths-Mahler-Kitsch eben.
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