31 Mai 2010

Louise Bourgeois gestorben

Im Alter von 98 Jahren ist am Montag, den 31.05.2010 die französisch-amerikanische Malerin und Bildhauerin Louise Bourgeois gestorben. Sie galt als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart.

28 Mai 2010

dOCUMENTA 13 - erstes Kunstwerk

Am 21. Juni 2010 um 12 Uhr mittags wird Giuseppe Penones Arbeit Idee di Pietra (Ansichten eines Steins) als erstes Kunstwerk der dOCUMENTA (13) im Auepark in Kassel eingeweiht.

Auf den ersten Blick scheint sich eine kleine Wolke in den Zweigen eines Baums verfangen zu haben, der beinahe neun Meter hoch ist. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der Baum als eine Bronzeskulptur, in deren oberen Teil ein großer Stein ruht. Neben der Skulptur wächst ein kleiner, lebendiger, junger Baum. Er steht in der Nähe der Orangerie im Kasseler Auepark, ganz im Gleichgewicht zwischen Realität, Repräsentation und Fiktion, und zelebriert die poetische Erfahrung und die Beziehung von Natur und Kultur durch die Kunst.

Zwei Jahre vor der offiziellen Eröffnung geht die dOCUMENTA (13) ans Werk und pflanzt einen Baum im Park. Wie dieser Baum wird die dOCUMENTA (13) über die nächsten zwei Jahre hinweg wachsen.

„Dieses Ereignis findet am Tag der Sommersonnenwende statt, wenn die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht,“ sagt Carolyn Christov-Bakargiev. „Wir feiern den Beginn des Sommers und der Schaffenskraft von Kunst mit diesem Augenblick im Park - dem Pflanzen eines Baumes.”

25 Mai 2010

Materialfetischismus

Dazu fällt einem nichts mehr ein: "Folglich ist Jesus ans Marterholz geschlagen worden, an denselben Stoff, aus dem die Arche Noahs gefertigt war und an welchen Luther später seine Thesen schlug." (e wie evangelisch)

18 Mai 2010

Merkwürdige Prophetie

Im Kontext des anstehenden Eurovision-Song-Contest in Oslo bleiben natürlich auch kirchliche Stellungnahmen nicht aus. So meldet epd: "Auch die Kirche müsse die Beliebtheit von Popmusik aufgreifen, sagt Oberkirchenrat Thies Gundlach vom Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): "Wir als Kirche (sic!) können nicht sagen, wir wollen nah bei den Menschen sein, aber den Zeitgeist finden wir doof." Doch einen Zusammenhang zwischen der Euphorie um Senkrechtstarterin Lena und der Begeisterung der Jünger Jesu in der biblischen Pfingstgeschichte sieht er nicht. Das Pfingstfest sei tiefergehender als ein kurzlebiger Starkult. "Pfingsten, das war ganz großes Kino", sagt er. "Wer redet denn in über 2.000 Jahren noch von Lena Meyer-Landrut?"
 
Das ist dann doch etwas irritierend. Will Gundlach damit andeuten, das Pfingstfest sei über 2000 Jahre alt? Dann wäre Jesus spätestens mit 14 Jahren gekreuzigt worden (wenn wir davon ausgehen, dass er 4 vor unserer Zeitrechnung geboren wurde), denn Pfingsten liegt bekanntlich nach der Kreuzigung. Und was soll der Vergleich mit dem ganz großen Kino? Nicht Popmusik, sondern großes Kino? Lese ich das richtig? Geht Gundlach davon aus, dass in 1980 Jahren noch irgend eines der "großen" Kinostücke bekannt sein könnte? Die sich dem Medienzeitalter anbiedernde Sprache geht hier an der Sache vollständig vorbei. Allenfalls "große Literatur" wäre ein passender Vergleichsbegriff, aber der klingt vermutlich zu konventionell und verstaubt. Und die Rede vom "großen Theater" ist ihm vermutlich zu riskant.