Unter der Überschrift "Ohne Gottesdienste werden Kirchen zu Museen" berichtet idea von einer Initiative, die "mit einfachen Mitteln würdige Gottesdienstfeiern" durchführen will. Sie trägt den Titel einfach.Gottesdienst.feiern. „Die Kirchen sind für Gottesdienste da, sonst werden sie zu Museen“, sagte Landessuperintendent Eckhard Gorka (Hildesheim) vor rund 70 Vertretern aus den Kirchengemeinden des Sprengels. Man müsse Kirchen eher öffnen als schließen.
Nun ist es bezeichnend für den Zustand des Protestantismus, dass in seinen Artikulationen Museen zu Orten der Langeweile werden. Nichts weniger ist wahr. In vielen Städten wird zur Zeit um die Erhaltung von Museen gerungen, werden sogar neue Museen eröffnet, weil in ihnen sich das kulturelle Selbstverständnis einer Gesellschaft artikuliert. Für kirchliche Vertreter aber sind nicht genutzte Kirchen "nur" Museen. Wenn sie es denn wären! Aber die Mehrzahl der nicht genutzten Kirchen ist museal nicht verwendbar, weil die kirchlichen Träger sie schon lange nicht mehr gepflegt und kulturell angemessen ausgestattet haben. Museen kultivieren das Erhaltenswerte, dasjenige, was der nächsten Generation vermittelt werden soll. Nicht genutzte Kirchen gehören nicht dazu - oder allenfalls als Element eines Freilichtmuseums.
Ein Museum, das einmal die Woche eine Museumsführung anbieten würde, und ansonsten nichts täte, wäre schnell am Ende. Und auch für die Kirche gilt, dass einfach Gottesdienst feiern, nur um die Gebäude zu erhalten, sinnfrei ist. Gottesdienste kann man überall halten. Was hier vorgeschlagen wird, ist nicht Gottesdienst, sondern die Fetischisierung des Gebäudes, also Götzendienst.
Vacances en Picardie IV – Laon
vor 4 Tagen