Unter der Überschrift "Der schleichende Abschied vom klassischen Bildungskanon" berichtet Renate Köcher anhand neuer Befragungsergebnisse des Instituts Allensbach von "gesellschaftliche(n) Veränderungen von großer Tragweite" und zwar: "Seit einigen Jahren verändert sich das Interessenspektrum der jungen Generation langsam, aber ständig. Sie zieht sich immer mehr von Themen und Diskussionen zurück, die sich mit der Gesellschaft, den politischen Möglichkeiten, der Wirtschaft, den sozialen Fragen oder kulturellen Themen beschäftigen".
Ganz dramatisch sind die Veränderungen im kulturellen Bereich: "Rückläufig war auf dem Feld der Kultur besonders das Interesse an Literatur und klassischer Musik. Der Anteil derer, die gerne (auch) klassische Musik hören, ist innerhalb dieses Jahrzehnts in der Altersklasse unter 30 Jahren von 26 auf 15 Prozent gesunken. Der Musikgeschmack der Jüngeren sowie ihre Lektürepräferenz sind heute wesentlich fokussierter als vor einem Jahrzehnt und richten sich vor allem auf moderne Unterhaltungsmusik, englischen wie deutschsprachigen Rock und Pop."
Trauriges Fazit der Autorin: "Diese Veränderungen ergeben ein Muster: Fast alle Themen, die zum einen mit dem klassischen Bildungskanon und zum anderen mit der gesellschaftlichen Entwicklung verbunden sind, finden heute weniger Aufmerksamkeit, während Informationen, die unmittelbar auf den eigenen Alltag übertragen werden können und zur Optimierung von Beruf, Kaufentscheidungen und Privatleben dienlich sind, stabiles oder sogar größeres Interesse finden."
Der beigefügten Statistik ist zu entnehmen, dass das Interesse der 14-29-Jährigen an Kunst und Kultur in den letzten 10 Jahren um 34% zurück gegangen ist.
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