"Seit 1741 nährt der Geruch der luftförmigen Leichenüberreste die Aufmerksamkeit der Gelehrten. Im Jahr 1745 warnt Abbé Porée vor dem Gestank der Gräber in den Kirchen ..."
Seit Abbé Porée 1745 in seinem ... Buch gegen die Bestattungen in Kirchen protestiert hat, ekelt man sich vor der stinkenden Luft in Gotteshäusern. Die Angriffe richten sich gegen undichte Gruften und feuchte, durchlässige Grabgewölbe. Voltaire empört sich ebenso über diese unzumutbaren Verhältnisse wie später Vicq d'Azyr."
"Anfang des Jahres 1773 wird in Dijon der Entschluß gefaßt, die in den Gruften der Kirche Saint-Étienne bestatteten Toten an einen anderen Ort zu verlegen. Der Gestank bei der Exhumierung ist so gewaltig, daß alle Versuche, ihm entgegenzuwirken, fehlschlagen."
Alain Corbin, Pesthauch und Blütenduft, Berlin 2005, S. 44.76.140
10 September 2007
Unannehmbare Bilder
"Picasso soll einmal zu Malraux gesagt haben, man müsse die Leute aus dem Schlaf reißen, ihre Art, die Dinge zu identifizieren, umkrempeln. Man müsse unannehmbare Bilder schaffen, damit sie schäumten. Man müsse sie zwingen einzusehen, daß sie in einer verrückten Welt lebten. Eine Welt ohne Sicherheit, die nicht so sei, wie sie glaubten".
Gerhard Meier, Toteninsel, Frankfurt 2007, S. 128
Gerhard Meier, Toteninsel, Frankfurt 2007, S. 128
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