Kritik an der Haltung des EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), zum Dialog zwischen Christen und Muslimen hat die Präsidentin des nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentages 2009 in Bremen, Karin von Welck (Hamburg), geübt. Während Huber für eine „ideologische Abgrenzung“ zum Islam stehe, plädiere sie für einen „offenen Diskurs“ zwischen den beiden Religionen, sagte die Hamburger Kultursenatorin. Es ärgere sie an der Amtskirche, wenn Bischöfe in der Öffentlichkeit aufträten, als hätten sie einen Alleinvertretungsanspruch für die Kirche. „Ich bin glücklich, dass ich die Vertreterin des oft auch chaotischen Kirchentags bin, der Diskurs zulässt“, so die Senatorin.
Dem ist wenig hinzuzufügen und aus diesen Gründen nehme ich seit frühester Jugend regelmäßig am Kirchentag teil.
Interessant allerdings die Reaktion der EKD: Pressesprecher Christof Vetter (Hannover) wies die Kritik zurück. Huber stehe für einen intensiven Diskurs mit den Muslimen. Zur guten Nachbarschaft gehöre es aber auch, deutlich auf Unterschiede hinzuweisen.
Können EKD-Vertreter inzwischen nicht mehr einen Satz sagen, ohne gleich Unsinn zu reden? Wollen wir das wirklich: Jedesmal, wenn wir den Nachbarn in unserer Straße begegnen, sie deutlich auf die Unterschiede zwischen ihnen und uns hinweisen, und zwar, weil das zur guten Nachbarschaft gehört? Das ist weder Kultur, noch hat es Stil, noch ist es praktiziertes Christentum. Es ist einfach unsäglich.