24 April 2008

Reaktionen

Gregor Schneider hat angekündigt, in einem Ausstellungsprojekt sich mit dem Tod und dem Sterben auseinander zu setzen. Das ist - vor allem weil dabei der Tod selbst eine Rolle spielen sollte - auf heftigen Protest gestoßen. Die Abwehrrituale waren erwartbar. Von Kultur-Theologen sollte man eine differenzierte Stellungnahme erwarten. Hier die Reaktion der Kulturbeauftragten der EKD und hier die Reaktion des Kunstpaters Friedhelm Mennekes. In der Differenz beider Reaktionen zeigt sich der Unterschied zwischen der Auseinandersetzung mit der Freiheit und den Aufgaben der Kunst (Mennekes) und der Anwendung theologischer-kirchlicher Leitsätze auf die Kultur (Bahr).

Das Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik wird sich im nächsten Heft u.a. mit der öffentlichen Intimität des Todes und den notwendigen künstlerischen Grenzüberschreitungen auseinandersetzen.

17 April 2008

Ästhetik des Anthropomorphen

"Prozesse der Anthropomorphisierung oder Vermenschlichung und, im Gegensatz dazu, jene der Entmenschlichung oder Verdinglichung durchdringen die kulturellen Praktiken, die Künste und ihre Theorien seit der Antike. Sie bedingen immer auch Dynamiken der Verwandlung, die sowohl die Ordnung zwischen Mensch und Ding (Pflanzen, Stoffen, Maschinen) als auch die zwischen Mensch und Tier verändern. Sie sind Gegenstand von Projektionen, Ängsten und Wünschen, die sich an der wahrnehmbaren Oberfläche bildhaft veräusserlichen und die Grenzen des Menschlichen ins Wanken bringen. [...] Bilder werden zu Worten und umgekehrt, diese verwandeln sich in Räume und Materien, woraus wiederum Welten einer anderen Dimension entstehen. Unabhängig vom Medium, in dem sie in Erscheinung treten, bleiben sie jedoch immer an das Körperliche gebunden und lassen weder die Beziehung des Menschen zu sich selbst noch die ‚Ordnung’ der Geschlechter unangetastet."

Am 19. April 2008 findet an der Universität Zürich die Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Semiotik zum Thema der "Ästhetik des Anthropomorphen" statt.

Das Tagungsprogramm

15 April 2008

Daniel Birnbaum ist der Kurator der 53. Biennale Venedig

Daniel Birnbaum ist der Kurator der 53. Internationalen Kunstausstellung der Biennale Venedig, die von Juni bis November 2009 stattfindet.

Der Vorstand der Fondazione La Biennale di Venezia unter dem Vorsitz von Paolo Baratta ernannte Birnbaum am 7. April 2008 zum Direktor des Bereichs Visuelle Künste und übertrug ihm damit die Verantwortung für die künstlerische Leitung der 53. Biennale von Venedig.

Daniel Birnbaum wurde 1963 in Stockholm, Schweden, geboren. Seit 2001 ist er Rektor der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste (Städelschule) in Frankfurt/Main und Direktor der dortigen Ausstellungshalle Portikus.

01 April 2008

Heft 52 von tà katoptrizómena ist erschienen!

Heft 52 des Magazins für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik trägt den Titel

Film-Lektüren

Es enthält folgende Beiträge

EDITORIAL

VIEW

Das Lebens ist kurz
Religionshermeneutische Überlegungen zum Gegenwartskino
Jörg Herrmann

Locked-In
Schmetterling und Taucherglocke
Hans J. Wulff

Die Verseifenoperung des Fernsehkrimis
Von der Verschiebung einer politischen zu einer privaten Ethik
Hans J. Wulff

Sterben in den Zeiten des Neoliberalismus
Bemerkungen zu Rob Reiners sentimentaler Screwball-Komödie The Bucket List
Hans J. Wulff

Cinema Paradiso
Ein-Blick
Karsten Visario

Die Aura des Göttlichen
Religionen im Film
Jörg Herrmann

Schwarze Romantik
FITNA - Der Film von Geert Wilders
Andreas Mertin

RE: VIEW

Der Geist Gottes swingte über den Wassern
Unerhörte Bestimmungen zwischen Musik und Religion
Harald Schroeter-Wittke

Ereignis der Abstraktion
Bilder von Hans Steinbrenner
Karin Wendt

Die Wahrheit der Kunst
Künstler fragen nach dem Ort der Lüge
Karin Wendt

Trauerräume
Eine Rezension
Jörg Mertin

POST

Re-Lektüre: Belphegor
Oder das Geheimnis des Louvre
Andreas Mertin

Bilderstreit
Ein Déjà-vu
Andreas Mertin

William Kentridge - Felix in Exile