08 Januar 2008

Wiener Kulturgut

Wien Kulturgut - der neue digitale Kulturgüterkataster der Stadt Wien - ermöglicht den Zugang zu wesentlichen Identitätsmerkmalen der Stadt: Umfangreiches Kartenmaterial zeigt die kulturgeschichtliche und stadtplanerische Entwicklung Wiens von der Frühzeit bis in die Gegenwart. Detaillierte Informationen über verschiedene Kulturgüter (Gebäude, Denkmäler, archäologische Objekte, Kunstwerke, ...) können auch über Suchformulare abgerufen werden.

http://www.wien.gv.at/kultur/kulturgut/

Leben in Münster II

1998 hatte Christian Hasucha in der Galerie des Fördervereins Aktuelle Kunst in Münster Fotoleinwände mit Siedlungsansichten ausgestellt. Jede Leinwand hatte in der Bildmitte eine Aussparung für ein Buch, das jetzt, zehn Jahre später, eingesetzt werden soll. Die Bücher hatte Hasucha 1998 an zwölf Bewohner mit der Bitte verschickt, sie als Notiz- oder Tagebücher zu verwenden und zehn Jahre lang den Blättern Niederschriften über ihr Leben in der Stadt anzuvertrauen. 2008 bekommen die Teilnehmer nun die „fertigen" Bilder mit ihren eingefügten Büchern überreicht.

Zur damaligen Ausstellung vgl. Karin Wendt: Leben in Münster. Ein Projekt von Christian Hasucha. Ansichten einer Siedlung

06 Januar 2008

Mut zur Vergänglichkeit

... fordert Philipp Blom in der ZEIT unter der Überschrift "Schafft die Museen ab!" Und er schreibt: "Was hat sich geändert? Wir haben uns geändert. Die Mittelklasse hat triumphiert, eine Klasse ohne Vergangenheit, dazu verdammt, über die eigene Schulter zu sehen. Von keiner Tradition gestützt, entdeckte das Bürgertum nicht nur seine Macht, sondern auch seine Schwerelosigkeit im Raum der Geschichte, und eine große Vergangenheit wurde zum notwendigen Ballast ... Eine »fette Zeit der Kulturgeschichte«, eine »goldene Zeit«? Nicht Maler und Schriftsteller, Musiker und Schauspieler vergolden diese Epoche, sondern Museen und Konzertsäle – Institutionen also, die Kunst verwalten und vermitteln, nicht aber schaffen ...Unser Umgang mit der Vergangenheit erinnert auf fatale Weise an das wissenschaftliche Team, das sich um Lenins einbalsamierten Leichnam kümmerte: Geschminkt und mit Chemikalien vollgepumpt, galt die Mumie den Genossen als Beweis, dass es die geniale Epoche wirklich einmal gegeben habe. In seiner posthumen Erstarrung war nur noch wichtig, dass der Verfall nicht fortschritt."

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