24 Januar 2011

Aus der Perspektive der Philister geschrieben

Ach, ich liebe www.evangelisch.de, jenes Portal, auf dem man immer etwas Neues und Lustiges findet. Der heutige Fund: ein Bericht über einen Konfirmandentag im Museum. Titel: Konfirmanden begegnen Gott in der Kunst.

Das ist schön, wenigstens ein Ort, wo man ihm noch begegnen kann.
Und wir begleiten die Konfirmanden durchs Museum und erfahren, dass auch bei dieser Art der Gottsuche gute Bibelkenntnisse weiterhelfen.

Wie wichtig gute Bibelkenntnisse sind, demonstriert der Bericht auch gleich, indem Rembrandts berühmte Blendung Simsons so beschrieben wird:

"Die kraftvolle Wirkung dieses 2,72 Meter breiten Gemäldes lässt auch das Kinobilder gewohnte Auge nicht unberührt. Komposition und Lichtdramaturgie fordern den Betrachter heraus, lenken den Blick auf den Dolch, der soeben in das Auge des am Boden liegenden Tyrannen sticht."

Da hat wohl jemand die Akteure verwechselt. Kann ja mal vorkommen. Wenige Zeilen später das gleiche Spiel:

"Dies zeigt sich beispielsweise an Delila, der Frauengestalt in diesem Werk. Rembrandt malt sie, während sie auf das grausame Geschehen zurück blickt. Noch hat sie die Schere in der Hand, mit der sie dem Tyrannen die Haare abschnitt und ihn, so die biblische Überlieferung, verwundbar machte."

Ja, das muss wohl die Perspektive der Philister sein, die wir hier hören. In der Bibel steht es anders.

[UPDATE] Nach zwei Hinweisen per Email hat evangelisch.de den Text nun korrigiert.