23 Juni 2012

Kunst

Documenta: Brauchen wir Kunst? »
Und wenn ja, wozu, fragt der Philosoph Christoph Menke in der ZEIT. In Kassel hat die Documenta eröffnet und eine aufregende Kontroverse über zeitgenössische Werke entfacht.

05 Juni 2012

Zensur als Geschmacksfrage

Zum zweiten Mal lese ich im deutschsprachigen Feuilleton das Argument, dass die Verhinderung einer Ausstellung durch die documenta-Leitung nicht so schlimm sei, wenn es einen Künstler treffe, der einem persönlich nicht gefällt. Sprach zuerst die NZZ vom Gruselkünstler Schneider, so nun die FAZ vom Essentialkitsch des Künstlers - und beides mit der Implikation, dass das Rechtfertigung genug sei, die Ausstellung abzusagen. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen - oder wie soll man das verstehen? Wird Zensur jetzt zur Geschmacksfrage? Und hängt die Freiheit der Kunst davon ab, ob mir die ausgestellten Werke gefallen?

Nun bestreitet Niklas Maakk in der FAZ, dass überhaupt Zensur stattgefunden habe. Und er beruft sich auf die Pressesprecherin der documenta. Das ist nun deshalb merkwürdig, weil der Geschäftsführer der documenta zuvor auf der ersten Pressekonferenz zur Balkenhol-Ausstellung vor laufenden Kameras und Mikrofonen gesagt hatte, dass - anders als die katholische Kirche - die evangelische Kirche sich dem Protest der documenta gefügt hätte. Wie das, wenn doch die documenta gar nichts davon wusste und keinen Einfluss darauf genommen hat? Weiß bei der documenta die Rechte nicht was die Linke tut? Klar ist, dass die documenta-Leiterin - anders als ihre beiden Vorgänger - allen Gesprächen mit der Kirche aus dem Weg gegangen ist. Und klar ist ebenso, dass die documenta auf Anfrage der Evangelischen Kirche deutlich gemacht hat, dass sie eine Außeninstallation von Schneider nicht dulden wird. Insofern geht es de facto um das Verhindern einer Kunstausstellung. Sinnvoll wäre ein befriedendes Gespräch gewesen. Aber das scheint nicht stattgefunden zu haben.

01 Juni 2012

Heft 77 von tà katoptrizómena ist erschienen!


trägt den Titel
 
NICHTS

und beschäftigt sich mit den ausbleibenden Aktivitäten der Evangelischen Kirche auf dem Gebiet der Bildenden Kunst während der dOCUMENTA(13) und gegen die Absage der geplanten Begleitausstellung.
Aus Protest gegen dieses mangelnde Engagement werden alle Artikel dieser Ausgabe mit weißer Schrift auf weißem Grund publiziert. Näheres dazu finden Sie im

EDITORIAL

VIEW

Parturient montes, nascetur ridiculus mus
Die evangelischen Aktivitäten zur d(13)
Andreas Mertin

Salon de Kassel
Der Gestus des Exklusiven
Andreas Mertin

Eine protestantische Sicht auf die Kunst
Zehn Grund-Sätze
Andreas Mertin

RE-VIEW

4′33″ - Oder: die wahre Provokation des NICHTS
Was man von der Kunst hätte lernen können
Andreas Mertin

POST

"Einsichtslos will jeder laut das Nichts verheißen"
Literarische Sentenzen
et alii

16 Mai 2012

Kunst - Kirche - documenta

Nachdem nun öffentlich bekannt wurde, dass sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck von der documenta erfolgreich hat unter Druck setzen lassen, ein mit Gregor Schneider (Vertreter Deutschlands auf der Biennale 2001 in Venedig und Gewinner des Goldenen Löwen) geplantes Kunstprojekt abzusagen, werden ernste Fragen an das Kunstverständnis der evangelischen Kirche laut:
Unter welchen Gesichtspunkten setzt sich die Ev. Kirche mit Kunst auseinander? Was bedeutet Kunst für sie? Inwieweit kann man etwas, was man für eine erforderliche Begegnung hält, einfach aufgeben?

14 Mai 2012

Wahrnehmungsschulung

Klaus Baum hat auf seinen Blog "Notizen aus der Unterwelt" zwei wunderbare fotografische Einsichten publiziert, die sinnlich wahrnehmbar machen, inwiefern der Einwand der documenta-Leitung gegenüber der Balkenhol-Skulptur völlig unbegründet ist. Zu finden ist das visuelle Argument hier:
Ja, Klaus Baum hat Recht, das ist "ein Lehrstück für das, worauf die Nachdenkseiten immer wieder hingewiesen haben: Irgendwelche Autoritäten behaupten etwas, und alle sprechen es nach, ohne sich selbst davon zu überzeugen, ob denn die Behauptung auch stimmt."

Vielen Dank für die visuelle Aufklärung!

10 Mai 2012

Zur Balkenhol-Skulptur in Kassel

Ein ausgezeichneter Kommentar zum Konflikt um die Balkenhol-Skulptur in Kassel im Vorfeld der documenta findet sich bei Dirk Schwarze in seinem auch sonst empfehlenswerten documenta-Blog "Schwarze Kunst".

Kommentar von Dirk Schwarze

Nur zwei kleine Ergänzungen: die erste documenta-Begleitausstellung fand schon 1982 unter dem Stichwort "Abendmahl. Zeitgenössische Positionen" statt und präsentierte Werke u.a. von Ben Willikens, Timm Ulrichs, Klaus Staeck, Johannes Grützke.

Und die späteren Begleitaustellungen der Ev. Kirche nach 1997 fanden nicht nur in Absprache mit der documenta statt, sondern während der documenta 11 besuchte der künstlerische Leiter der documenta zum Künstlertag der Kirche auch demonstrativ die Ausstellung und hielt eine Ansprache. Und der Leiter der letzten documenta lud den Ratsvorsitzenden der EKD zum Gang über die documenta ein. Wie sich die Zeiten ändern. Es muss also wirklich an der Persönlichkeit der jetzigen documenta-Leiterin liegen, dass nun etwas schief läuft.

09 Mai 2012

Skandal Kunst und Kirche

In Kassel gibt es im Augenblick einen skandalösen Streit zwischen der documenta-Leitung und der katholischen Kirche. Dabei offenbart die documenta ein ziemlich totalitäres Kunstverständnis, das einen an die Zeiten des 19. Jahrhunderts erinnert. Worum geht es? Die katholische Kirche hat für die Zeit der documenta den weltweit berühmten Künstler Stephan Balkenhol in die St. Elisabeth-Kirche eingeladen Und dort zeigt er einige seiner Skulpturen, u.a. auch auf dem Turm der Kirche. Die documenta meint nun, im Sinne eines Gesamtkunstwerks über ganz Kassel verfügen zu können und möchte am liebsten die Kunstaktivität untersagen. Wo andere maßgebliche Ausstellungen wie die Biennale in Venedig jeweils die Kunst-Veranstaltungen anderer Aussteller, die die zentrale Ausstellung begleiten, explizit hervorheben, suchen die Kasseler Veranstalter Kunst zu unterdrücken und verweisen stolz darauf, dass es ihnen im Fall der Evangelischen Kirche auch gelungen sei. Wie unendlich peinlich - für die documenta und die Evangelische Kirche.

Hier gibt es weitere Infos:

01 April 2012

Heft 76 von tà katoptrizómena ist erschienen!

trägt den Titel
Paradigmen theologischen Denkens

und enthält folgende Beiträge:
 
EDITORIAL

VIEW

Paradigmen theologischen Denkens
Auf der Suche nach einem für mich heute
tragfähigen und sagfähigen Glauben. Teil III
  • Die 'anatheistische' religiöse Denkbewegung nach Richard Kearney
  • Weitere anatheistische Annäherungen an Gott
  • Anatheismus und Kant
  • Gott als 'Horizont' des menschlichen Denkens
Stefan Schütze

Das Dilemma des Redens und Schweigens
Offenbarungs- und Versöhnungsaspekte christlicher Theologie
Matthias Giesel

Ein Kreuz bleibt leer
Vom Für uns zum Miteinander – eine neue Deutung des Todes Jesu
Hans-Jürgen Benedict

RE-VIEW

Kultur des Digitalen und protestantische Gestalt
Notwendige Anmerkungen
Andreas Mertin

Pro Domo
Buchvorstellungen
Andreas Mertin

Religion und Medien
Rezensionen
Andreas Mertin

Aus der Anderen Bibliothek
Anmerkungen und Vorstellungen
Andreas Mertin

Die 'ideale' Kirche
Ein Projekt und (k)ein Zeichen
Andreas Mertin

POST

Luther als Nerd. Oder: die ultimative Verschwörung
Zur aktuellen Ikonographie des Religiösen VII

Videoclips XXXI
Die ewige Widerkehr oder eine Echternacher Springprozession
Andreas Mertin

02 März 2012

Religion als Kundenorientierung

Die Kirche habe »oftmals nur mit dem Finger auf Verantwortungsträger gezeigt«, sagte EKD-Ratsmitglied Marlehn Thieme, die Direktorin der Deutschen Bank ist. Die Kirche müsse einsehen, dass es »Funktionseliten in dieser Gesellschaft« gibt. Es gelte, das Evangelium ihren Bedürfnissen entsprechend zu verkündigen.

Ja, genau das hat Karl Barth gemeint, als er schrieb: Religion ist Unglaube!

19 Februar 2012

Konfessionskunde

Aus der gestrigen Diskussion im Forum von tageschau.de als die Frage aufkam, ob nicht Alt-Bischof Huber neuer Bundespräsident werden könnte:

01 Februar 2012

Heft 75 von tà katoptrizómena ist erschienen!

trägt den Titel
Politik - Ästhetik - Theologie 

und enthält folgende Beiträge:


EDITORIAL

Blatt aus den Libri CaroliniVIEW

Ästhetik und Politik
Oder: Was das letzte Heft mit diesem verbindet
Andreas Mertin

Die Politik der Ästhetik
Ein Versuch, von Jacques Rancière zu lernen
Andreas Mertin

Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen
Fünfzehnter Brief
Friedrich Schiller

Autonomie und Ökonomie - Urteilskraft und Verantwortung
Eine Kritik
Frauke Annegret Kurbacher

Die Relevanz des Mediums
Ästhetische Betrachtungen zum Umgang der Kirche mit neuen Medien
Matthias Giesel

RE-VIEW

Wunder in Kunst, Wissenschaft und Religion
Überlegungen anlässlich einer Ausstellung
Andreas Mertin

Paratanz
Zum Verhältnis von Tanz und Wahnsinn
Karin Wendt

POST

Videoclips XXX
Fuckin' Perfect - Stereo
Andreas Mertin

Imprimatur
Eine Posse
Andreas Mertin

22 Januar 2012

Zu Recht(s)

Pfarrer Georg Alois Oblinger, "ein erzkatholischer Lügenbold", wurde von seinem Augsburger Bischof mit einem Schreibverbot belegt, das vor allem auf seine Publikationstätigkeit bei der Junge Freiheit zielt. Völlig zu Recht - wie ich meine. Was dort von ihm zu lesen war, war entweder billige Polemik, larmoyantes Geschreibsel oder schlichtweg gelogen - wie etwa seine Ausführungen über die Bibel in gerechter Sprache.

Nun herrscht große Aufregung unter den rechten Schreibern dieser Republik wie der kritische Blog Episodenfisch berichtet. Die Rechten wähnen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit eingeschränkt. Das sehe ich nicht so. Entweder bekennt man sich zum Evangelium Jesu Christi - dann hat man auf den Seiten der Jungen Freiheit nichts verloren - oder es ist einem der rechtsrevolutionäre Chic lieber - dann sollte man aufs Pfarramt verzichten. Beides zugleich geht nicht!

Wenn aber, wie die Apologeten des Herrn Oblinger meinen, seine Artikel in der Jungen Freiheit geradezu vorbildlich für die rechte katholische Lehre seien, dann lässt das tief blicken - zumindest was das gestörte Verhältnis zur Wahrheit betrifft.

24 Dezember 2011

Frohe Weihnachten!

Das Magazin für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik
wünscht allen Leserinnen und Lesern
ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!


01 Dezember 2011

Heft 74 von tà katoptrizómena ist erschienen!

trägt den Titel
75 Jahre danach: Kunst und Kirche
und enthält folgende Beiträge:
EDITORIAL

VIEW

Sculpture de la cathédrale de Laon, représentant la dialectique.
Verstrickung oder Komplizenschaft?
Die Evangelische Kirche und die Kunstpolitik der Nationalsozialisten
Andreas Mertin

Gottbegnadet oder Künstlergenie?
Zur Geschichte einer Sprachfloskel
Andreas Mertin

Je nach Passepartout
Die Kunst der Kirche - Eine Synopse
Andreas Mertin

Ohne Konsequenzen?
Zur Pathologie des Verhältnisses von Kunst und Kirche
Andreas Mertin

RE-VIEW

Zwischen Smetana und Mahler, Adler und Riegl
Zum 60. Todestag Josef Bohuslav Foersters
Susanne Dammann

Die Farbe hat sie
Gotthard Graubner. Malerei. Gespräch mit Josef Albers
Barbara Wucherer-Staar

Farben stehen nicht gern allein
Stichworte zur Farbfeldmalerei von Ulrich Erben
Barbara Wucherer-Staar

Am Anfang war das Wort
Zur aktuellen Ikonographie des Religiösen VI
Andreas Mertin

Der Protestantismus ist ein Papiertiger
... und möchte es gerne bleiben
Andreas Mertin

POST

Authentizitätskultur? - Videoclips XXIX
Besprechungen ausgewählter Musikclips
Andreas Mertin

Gelobt sei San Keller!
Geschichten, die das Leben schreibt
Andreas Mertin

15 November 2011

Vorsicht Ratgeber!

Um die Ratgeber-Literatur in Buchhandlungen mache ich immer einen großen Bogen, denn nur in den seltensten Fällen geben diese Bücher wirklich sinnvolle Ratschläge. Ähnlich scheint es aber auch dort zu sein, wo Kirchen von Kunstvermittlern in Sachen Ästhetik beraten werden. Unter der Überschrift "Museumsdirektor wünscht sich mehr Farbe in der evangelischen Kirche" verbreitet epd-Niedersachen ein Kurzinterview mit Wolfgang Schepers, dem Direktor des Hannoveraner Kestner-Museums. Und dieser rät der evangelischen Kirche, doch auf ihre langweiligen Farben zu verzichten und mehr Bilder zu zeigen. Protestantische Farben wie Lila erinnerten doch zu sehr an Buße und wer wolle das heutzutage schon hören?
     Da hätte ich doch noch radikalere Vorschläge: Wer will heute noch etwas von der Lehre vom Kreuz hören? Verzichten wir doch auch darauf und predigen gleich eine Wellness-Religion. Und Kult-Bilder? Ja, sie sind in den zehn Geboten verboten, aber wen kümmert schon Gottes Wort? Fragt sich nur, warum landauf, landab die Galerien und Museen sich nicht an Schepers Zehn Gebote der Präsentationsästhetik halten und den White Cube zur standardisierten Präsentationsform erhoben haben? Alles verkappte Reformierte? Vermutlich!

30 Oktober 2011

Ich protestiere!

Was muss man sich noch alles von dieser langsam dahinsterbenden Volkskirche bieten lassen? Kennt sie denn keine Grenzen der Scham, hat sie kein Stück theologisches Selbstwertgefühl?
     Aktuell eröffnet die EKD-Seite mit folgendem Teaser: "Am Reformationstag 2011 wird die mediale Vermittlung des Evangeliums neu erfunden: Mit Segelflieger-Flashmobs will die Evangelische Kirche in Deutschland Segen von oben auf die Menschen herabfliegen lassen. Etwas sanfter als Luther, der seine Thesen angeblich mit Hammer und Nägeln befestigte. Damals wie heute gilt für Protestanten: Auf das Wort kommt es an. Doch darüber nachdenken muss jeder selbst."
     Ja, genau so wird die Vermittlung des Evangeliums neu erfunden! Weil die Verkündigung des Wortes Gottes bisher nicht funktionierte und alle Gottesdienste und aller Religionsunterricht vergeblich waren, versuchen wir es jetzt mit Papierfliegern. Da schämt man sich doch in Grund und Boden. 
     Einen Satz wie: Das Medium der Reformation ist im Prinzip seit Luther gleich geblieben: Papier halte ich nun für unmittelbar häretisch. Nein, die szenische Erinnerung an das, was uns die Heilige Schrift verkündet, ist das Medium, in dem das christliche Wahrheitsbewusstsein gegeben und mitgeteilt wird. Alles andere sind bloß Papiertiger. Und die können mir gestohlen bleiben. 

Geballter Unsinn

Auf ZEITonline schreibt Maximilian Probst über die Problematik des Tyrannenmordes am Beispiel der Tötung von Gadhafi. Und er holt weit aus, um seine Argumentation zu stützen. Tyrannenmord ist problematisch und erzeugt selber wieder Gewalt - so seine These. Und in den Leserbriefen erntet er entschiedene Zustimmung.
     Seine Argumentation ist freilich mehr als abenteuerlich, sie stimmt hinten und vorne nicht. Zunächst einmal geht es beim Tyrannenmord nicht um den Mord an einem Menschen, der einmal Tyrann gewesen ist, sondern um den Mord an einem herrschenden Tyrannen. Das war im vorliegenden Beispiel nicht (mehr) der Fall. Gadhafi war gefangen, als er zu Tode kam. Es handelt sich also vermutlich um einen Racheakt an einem früheren Tyrannen, der von keiner Rechtsposition gedeckt ist. Was es aber nicht war: ein Tyrannenmord.
     Probst verweist nun auf - wie er so schön schreibt - archaische Beispiele, die die Problematik des Ganzen zeigen sollen. Und natürlich ist das Alte Testament voller solcher Geschichten. Klar, wenn schon falsch argumentieren, dann aber richtig.
     Judith etwa sei eine Rächerin, die einen Tyrannen ermordet habe. Nun, das Judithbuch ist eine deuterokanonische Erzählung eines unterdrückten Volkes, die mit historischen Realitäten wenig zu tun hat (und dies auch in der Erzählung deutlich macht). Judith tötet keinen Tyrannen, sondern einen feindlichen Feldherrn, der gerade mit einer Übermacht die kleine Stadt, in der sie lebt, bedroht. Tyrannenmord ist der Aufstand des Volkes gegen den eigenen Herrscher. Damit hat Judith aber auch gar nichts zu tun. In der Poetik des Judithbuches rettet der Einsatz einer einzelnen Frau einem ganzen Volk die Freiheit und verhindert zahlreiche Tote. Dies mit der Tötung Gadhafis in Zusammenhang zu bringen ist geballter Unsinn und fördert bloß Vorurteile.
     Gadhafis Tod in der Gefangenschaft ist ein Skandal, aber er wird untersucht und beurteilt werden.